Geld verdienen mit Aktien – Handel und Dividenden
Mit Aktien können Sie auf zwei Arten Geld verdienen. Zum einen – wie beschrieben – durch die Kurssteigerung einer Aktie. Zum anderen aber auch mit Dividenden, die Unternehmen meist jährlich, manchmal auch häufiger ausschütten. Das sind Zahlungen, die einen Teil der Gewinne des Unternehmens darstellen.
Bid & Ask – Geld- und Briefkurs
Sie haben sich für eine Aktie entschieden und wollen sie auch kaufen. Dann achten Sie unbedingt darauf, dass diese auch regelmäßig an der von Ihnen gewünschten Börse gehandelt wird, damit Ihr Kaufauftrag auch tatsächlich ausgeführt werden kann. Was alle Börsen verbindet: Sie basieren auf einem Versteigerungssystem. Das bedeutet, es gibt für jede Aktie einen Geldkurs und einen Briefkurs. Geldkurs ist der Kurs, den mögliche Käufer bereit sind zu zahlen. Briefkurs ist der Kurs, den der Besitzer der Aktie verlangt, wenn er verkaufen will. In vielen Tabellen werden diese Kurse mittlerweile auch als „Bid“ (Geld) und „Ask“ (Brief) geführt. Diese Kurse schwanken abhängig von Angebot und Nachfrage. Werden mehr Aktien nachgefragt als angeboten, steigen sowohl Geldkurs als auch Briefkurs. Trifft das Gegenteil zu, fallen auch die Kurse.
Der Online-Handel ist preiswerter als der Offline-Handel
Für stark gehandelte Aktien kann die Spanne zwischen Geldkurs und Briefkurs manchmal sehr eng sein. Selten übersteigt sie 25 Cent pro Anteil. Aber für wenig gehandelte Aktien kann diese Spanne sehr viel größer sein. Der Grund dafür: Bei der auch Marge genannten Spanne handelt es sich um tatsächliche Kosten, die für den Handel anfallen. Wenn Sie eine Aktie zu ihrem Briefkurs kaufen und sie direkt wieder zum Geldkurs verkaufen, verlieren Sie bei dieser Transaktion Geld. Und das auch schon vor der Berechnung von Provisionen oder Gebühren. Bei einer Online-Investment Plattform werden alle Aufträge direkt von Ihnen selbst erteilt. Der Online-Handel ist in der Regel preiswerter – vergleichbar mit Online-Shopping – und erhebt wenige oder keine Gebühren.
Limit-Aufträge: Nicht über diesem Preis!
Wenn Sie Ihrem Online-Broker einen unlimitierten Kaufauftrag erteilen, heißt das, Sie möchten zu jedem gerade gültigen Kurs bestimmte Aktien kaufen. Wenn Sie glauben, die Aktie unterliegt solchen Kursschwankungen, dass Sie noch etwas günstiger als zum gegenwärtigen Preis erwerben können, erteilen Sie einen Limit-Auftrag. Sie legen dann den Kurs fest, den Sie zu zahlen bereit sind. Dadurch verhindern Sie auch, dass Sie eine Aktie zu einem Preis kaufen, der Ihnen möglicherweise schon zu hoch erscheint. Fällt die Aktie auf das von Ihnen vorgegebene Level, wird Ihr Auftrag automatisch ausgeführt. Limit-Aufträge können für einen einzelnen Tag erteilt werden (tagesgültig), bis zum Monatsende (ultimo) oder auch für einen selbst festgelegten Zeitraum (gültig bis zu einem vom Auftraggeber angegebenen Datum). Solange die Aufträge nicht erfüllt wurden, können sie jederzeit widerrufen werden.
Nachdem Sie eine Aktie gekauft haben, können Sie Ihre Bank anweisen, sie bestens wieder zu verkaufen, wenn der Kurs auf oder unter ein von Ihnen vorher festgelegtes Niveau fällt. Das nennt man dann einen Stop-Loss-Auftrag. Die Order wird nach Erreichen des von Ihnen festgelegten Limits zum nächsten festgestellten Kurs ausgeführt, egal ob dieser höher oder tiefer als das Limit liegt.
Beispiel für einen Stop-Loss-Auftrag
Sie haben Ihr Stop-Loss-Limit für ein Wertpapier bei 50 Euro gesetzt, um Ihre Position abzusichern. Fällt der Kurs unter dieses Limit, dann wird zum nächst handelbaren Kurs abgerechnet. Bei einem vorübergehenden Kursverfall verlieren Sie so evtl. Geld, können aber schwerere Verluste begrenzen. Wenn Sie einen Stop-Loss-Auftrag erteilen, werden Ihre Aktien automatisch verkauft, auch wenn sie sofort danach wieder im Kurs steigen sollten. Sie können damit auch Gewinne sichern, indem Sie ein Stop-Loss-Limit für ein im Wert bereits stark gestiegenes Wertpapier setzen.Viele Online-Broker gewähren Ihnen einen Kredit, um Aktien zu kaufen. Die Höhe dieses Wertpapier-Kredites ist abhängig von dem Wert der bereits vorhandenen Wertpapiere. Durch diesen „Aktienkauf auf Effektenkredit“ erhalten Sie die Möglichkeit, Aktien zu kaufen, wenn Ihre liquiden Mittel aufgebraucht sind. So können Sie unter Umständen auch mehr von Gewinnen profitieren, als Sie sich sonst leisten könnten. Das Ganze hat natürlich auch einen Nachteil. Nicht nur, dass die Zinszahlungen für den Kredit Ihren Ertrag schmälern. Vielleicht fallen die von Ihnen erworbenen Aktien im Kurs, statt zu steigen. Dementsprechend hoch kann auch Ihr Verlust sein, denn trotz des Kursverlustes bei der Aktie müssen Sie den gesamten Kredit zurückzahlen. Sie können damit also mehr verlieren als Sie eingesetzt haben.
Nehmen wir einmal an, Sie kaufen 100 Anteile einer Aktie zum Gesamtpreis von 2.000 Euro (20 Euro pro Aktie). Die Hälfte dieser Summe, nämlich 1.000 Euro, zahlen Sie aus Ihrer Tasche. Die restlichen Anteile kaufen Sie auf Kredit. Steigt der Kurs der Aktie um 30 % auf 26 Euro, haben Sie einen Ertrag von 600 Euro erzielt. Das ist ein 60-prozentiger Gewinn auf die 1.000 Euro, die Sie aus eigener Tasche finanziert haben. Fällt die Aktie aber um 30 % auf 14 Euro, verdoppeln sich Ihre Verluste. Der Grund dafür: die 100 Anteile sind nur noch 1.400 Euro wert. 1.000 Euro davon benötigen Sie schon, um Ihren Kredit zu tilgen. Es bleiben Ihnen also lediglich 400 Euro. Das heißt, von den 1.000 Euro, die Sie investiert haben, haben Sie in diesem Fall 60 % verloren. Hinzu kommen die Zinsen, die Sie für den Kredit entrichten müssen.